Besonderheiten der Intelligenz-Testbatterie AID

Adaptives Testen mit der Intelligenz-Testbatterie AID

Das Prinzip des adaptiven Testens ermöglicht es, der Testperson nur diejenigen Aufgaben zu stellen, welche ihrem Leistungsniveau (weitestgehend) entsprechen.
Die einzelnen Aufgaben der Intelligenz-Testbatterie AID sind für den Großteil der Untertests ihren Schwierigkeiten entsprechend zu Aufgabengruppen zusammengefasst. Die Vorgabe der Startgruppe erfolgt altersadäquat. In Abhängigkeit von der jeweils erbrachten Leistung, also abhängig davon, wie viele Aufgaben die Testperson in der Startgruppe löst, erfolgt im Anschluss die Vorgabe einer leichteren, gleich schwierigen oder schwierigeren Aufgabengruppe. Eine gegebenenfalls vorzugebende dritte Aufgabengruppe erfolgt analog.

Die Testkennwerte der Intelligenz-Testbatterie AID

  • Die (untere Grenze der) Intelligenzquantität beschreibt "die kognitive Mindestfähigkeit, mit der bei einer bestimmten Person gerechnet werden kann" (Kubinger & Holocher-Ertl, 2014, S. 30).
  • Die zweitniedrigste Untertestleistung beschreibt die kognitive Mindestfähigkeit einer Person abgesehen von einer möglichen singulären Teilleistungsschwäche
  • Der Range der „Intelligenz” beschreibt die Schwankungsbreite der Untertestleistungen. Ein sehr hoher (und somit überdurchschnittlicher) Range kann auf spezifische Begabungen und/oder Schwächen der betreffenden Testperson hindeuten.

  • Der „IQ” als Durchschnittswert aller im Verfahren gemessenen Leistungen ist zwar berechenbar, da er in der gängigen Praxis manchmal gebraucht wird bzw. immer noch aufgrund institutioneller und öffentlich-rechtlicher Bedingungen gefragt ist; er ist jedoch wissenschaftlich nicht fundiert. Als Alternative werden zwei wissenschaftlich vertretbare Möglichkeiten geboten:
  1. Als IQ-Äquivalent kann die (untere Grenze der) Intelligenzquantität in ein IQ-Maß mittels gesonderter Eichtabellen (Normtabellen) oder mittels des Auswertungsprogramms AID_3_Score überführt werden.
  2. Der 1. Faktor der 4-Faktoren-Lösung sämtlicher Unter- bzw. Zusatztests kann als Globalmaß, als „Primär-IQ”, interpretiert werden.

Die Profilinterpretation mittels AID

Die Intelligenz-Testbatterie AID dient der förderungsorientierten Diagnostik. Dazu können die Testleistungen der Testperson in den einzelnen Untertests in ein Profilblatt übertragen werden (mit Hand oder mittels des Auswerteprogramms AID2_3_Score). So werden die relativen Stärken und Schwächen der Testperson übersichtlich aufbereitet und eine Interpretation für den/die Anwender/in erleichtert. Mit der Profilinterpretation sind zwei weitere Vorteile verbunden:
  1. Die Intelligenz-Testbatterie AID differenziert auch in förderungsabhängige und förderungsunabhängige Untertests, welche mittels Profilblatt auf einen Blick ausfindig gemacht werden können.
  2. Specific Learning Disorders bzw. Teilleistungsstörungen können aufgedeckt werden.

Zur Anwendung der Intelligenz-Testbatterie AID als Screening-Verfahren für Teilleistungsstörungen

Die Intelligenz-Testbatterie AID basiert auf einem hierarchischen Modell von Teilleistungen: Wahrnehmen (Erkennen), Merken und Verarbeiten/Benutzen bei visuellen, akustischen und taktil-kinästhetischen Informationen/Aufgabenmaterialien.

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Dabei beziehen sich diese Prozesse auf verschiedene Teilleistungsfähigkeiten:

  • Differenzierungs- und Gliederungsfähigkeit als die Fähigkeit, ähnliche Reizinhalte als unterschiedlich wahrnehmen und verdichtete Informationen strukturieren zu können, sowie der Raumlageorientierung als besondere visuelle Gliederungsfähigkeit.
  • Serialitätsfähigkeit als die Fähigkeit, zeitliche, räumliche und logische Aufeinanderfolgen beherrschen/bewältigen zu können.
  • Merkfähigkeit als die Fähigkeit, sich kurz- und längerfristig verbale, bildliche und visuomotorische Inhalte einzuprägen.
  • Sprachliche Informationsverarbeitung als die Fähigkeit, verbale Informationen verstehen, merken und verwenden zu können.

Die Untertestleistungen im AID können in einzelne Teilleistungen aufgegliedert und im „Diagramm zur Diagnostik von Teilleistungsstörungen” des Protokollbogens visuell veranschaulicht werden.

Das Beiblatt für Beobachtungen der „Arbeitshaltungen”

Das Beiblatt für Beobachtungen der „Arbeitshaltungen” dient der qualitativen Beurteilung des Arbeits- und Kontaktverhaltens bei Leistungsanforderung. Daraus können wichtige Zusatzinformationen gewonnen werden, wie zum Beispiel Auffälligkeiten, die die Fein- und Grobmotorik, das Arbeitstempo, die (Dauer-) Aufmerksamkeit bzw. die Ausdauer, das Sprachverhalten und das sprachliche Ausdrucksvermögen (insbesondere die Lautbildung) des Kindes (Jugendlichen) betreffen.

Sprachfreie Instruktionen

Die Verfügbarkeit von sprachfreien Instruktionen für sechs Unter- und drei Zusatztests ermöglicht zudem den Einsatz der Testbatterie bei Kindern und Jugendlichen, die Deutsch nur sehr schlecht oder gar nicht beherrschen.




http://www.testzentrale.de/

service@aid-intelligenztest.at
Univ.-Prof. Dr. Mag. Klaus D. Kubinger