Inhalte der Intelligenz-Testbatterie AID 3

Aus den Ergebnissen einer Testung mit der Intelligenz-Testbatterie AID 3 lassen sich für ein Kind (eine/n Jugendliche/n) wesentliche Informationen ableiten:

Seine/ihre verbalen (sprachlichen), numerischen (rechnerischen) und figuralen (visuell-gestalthaften) intellektuellen Fähigkeiten, seine/ihre akustische und visuelle Merkfähigkeit, seine/ihre Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit (Auffassungsgabe) sowie sein/ihr Verständnis in sozialen Situationen und Gegebenheiten.

Des Weiteren ermöglicht die Vorgabe des AID 3 die Erfassung wesentlicher Teilleistungsfähigkeiten. Es handelt sich dabei um basale neurologische Funktionen, die unabhängig vom Intelligenzniveau Störungen komplexer kognitiver Vorgänge, vor allem beim Erlernen der Kulturtechniken (z.B. Lesen, Schreiben), und des kindlichen Verhaltens nach sich ziehen können.

Anleitungen zur Verhaltensbeobachtung während der Testung erlauben zudem Rückschlüsse über den Arbeitsstil (Arbeitstugenden) des getesteten Kindes (Jugendlichen) sowie über seine/ihre Konzentration- und Aufmerksamkeitsleistung.

Die Untertests der Intelligenz-Testbatterie AID 3

untertests


Die Unter- und Zusatztests der Intelligenz-Testbatterie AID 3 sind gemäß ihrer Aufgabenstellung dem verbal-akustischen oder manuell-visuellen Bereich zuzuordnen. Die verbal-akustischen Aufgabenstellungen prüfen das akustische Auffassen und verbalisierte Agieren des Kindes (Jugendlichen) im Umgang mit Worten oder Symbolen. Die manuell-visuellen Aufgabenstellungen prüfen das visuelle Auffassen und manuelle Agieren des Kindes (Jugendlichen), durch das Handhaben und Tätigwerden mit Gegenständen und dem Auffassen von visuellen Gestalten. Um die Testung für das Kind (Jugendlichen) möglichst abwechslungsreich zu gestalten, werden alternierend manuell-visuelle und verbal-akustische Untertests bei der Testvorgabe administriert.


verbal-akustische Untertests

„Der Untertest 1 Alltagswissen soll die Fähigkeit prüfen, sich Sachkenntnisse über Inhalte anzueignen, die in der heutigen Gesellschaft alltäglich sind” (Kubinger & Holocher-Ertl, 2014, S.9).
Aufgabe: Die Testperson muss Fragen beantworten.

„Der Untertest 3 Angewandtes Rechnen soll weitgehend unabhängig von schulischen Rechenfertigkeiten prüfen, inwieweit die Testperson bei der Problemlösung alltäglicher Aufgabenstellungen durch entsprechende Schlussfolgerungen die passenden Rechenoperationen anzuwenden imstande ist” (S.10).
Aufgabe: Die Testperson muss Textrechenaufgaben lösen.

„Der Untertest 5 Unmittelbares Reproduzieren-numerisch soll die Kapazität der seriellen Informationsverarbeitung (im verbal-akustischen Bereich) messen” (S.11).
Aufgabe: Die Testperson muss vorgesprochene Zahlenfolgen in der richtigen Reihenfolge wiederholen.

„Der Untertest 6 Synonyme Finden soll das elementare Sprachverständnis prüfen, nämlich inwieweit die Testperson die Bedeutung sprachgebundener Begriffe erfasst bzw. über einen Wortschatz verfügt, der solche Begriffe alternativ ausdrücken lässt” (S.11).
Aufgabe: Die Testperson muss zu einem vorgegebenen Wort, eines mit gleicher Bedeutung finden und benennen.

„Mit dem Untertest 9 Funktionen Abstrahieren soll die Fähigkeit erfasst werden, durch Abstraktion zu einer Begriffsbildung zu gelangen” (S.12).
Aufgabe: Die Testperson muss das Gemeinsame bzw. die gemeinsame Funktion zweier zuvor genannten Begriffe finden.

„Mit dem Untertest 11 Soziales Erfassen und Sachliches Reflektieren soll geprüft werden, inwieweit die Testperson Sachzusammenhänge der -gesellschaftlichen- Umwelt begreift bzw. inwieweit sie sozialisiert in dem Sinn ist, dass sie über sozial angepasste Verhaltensweisen und gesellschaftliche Bedingungen Bescheid weiß” (S.13).
Aufgabe: Die Testperson muss Fragen beantworten.


manuell-visuelle Untertests

„Der Untertest 2 Realitätssicherheit soll prüfen, inwieweit die Wirklichkeit um Dinge des Alltags verstanden wird bzw. kontrolliert werden kann” (S.10).
Aufgabe: Die Testperson muss fehlende Details auf Bildern finden.

„Mit dem Untertest 4 Soziale und Sachliche Folgerichtigkeit soll die Fähigkeit erfasst werden, die Abfolge sozialen Geschehens bzw. alltäglicher Sachgegebenheiten zu verstehen und zu kontrollieren” (S.10).
Aufgabe: Die Testperson muss Bildkärtchen in eine logisch richtige Abfolge bringen.

„Mit dem Untertest 7 Kodieren und Assoziieren sollen zwei voneinander partiell unabhängige Fähigkeiten erfasst werden: Die Informationsverarbeitungsschnelligkeit und die Fähigkeit zum inzidentellen Lernen” (S.11).
Aufgabe: Die Testperson muss zuerst per Vorlage, dann aus dem Gedächtnis heraus, Symbole einander zuordnen.

„Der Untertest 8 Antizipieren und Kombinieren-figural soll schlussfolgerndes Denken in der Hinsicht prüfen, Teile eines (konkreten) Ganzen erkennen und dieses Ganze gestalten zu können” (S.12).
Aufgabe: Die Testperson muss die einzelnen Puzzleteile einer Figur, die sie vorgelegt bekommt, zusammensetzen.

„Der Untertest 10 Analysieren und Synthetisieren-abstrakt soll die Fähigkeit prüfen, komplexe (abstrakte) Gestalten durch eine geeignete Strukturierung reproduzieren zu können” (S.12).
Aufgabe: Die Testperson muss aus Würfeln mit verschiedenen Mustern auf den Flächen, geometrische Muster gemäß einer Vorlage nachbauen.

„Der Untertest 12 Formale Folgerichtigkeitsoll die Fähigkeit erfassen, Gesetzmäßigkeiten oder logisch zwingende Zusammenhänge erkennen und zweckentsprechend verwerten zu können” (Kubinger & Holocher-Ertl, 2014, S. 13).
Aufgabe: Die Testperson muss eine Reihe von geometrischen Figuren ergänzen.


Zusatztests

„Der Zusatztest 5a Unmittelbares Reproduzieren-figural/abstrakt soll die Kapazität der seriellen Informationsverarbeitung (im visumotorischen Bereich) messen” (S.13).
Aufgabe: Der Testperson wird eine Bilderreihenfolge auf einer Bildertafel vorgezeigt, welche sie nachzutippen hat.

„Mit dem Zusatztest 5b Einprägen durch Wiederholung-lexikalisch soll sprachbezogene Behaltenskapazität erfasst werden, wie sie durch eine einmalige Wiederholung der Reizdarbietung erreichbar ist” (S.14).
Aufgabe: Die Testperson muss Listen von sinnfreien Silben nachsprechen.

„Mit dem Zusatztest 5c Lernen und langfristiges Merken-figural/räumlich soll die Lerneffizienz sowie die Kapazität des Langzeitgedächtnisses (im Bereich der räumlichen Wahrnehmung) erfasst werden” (S. 14).
Aufgabe: Die Testperson muss sich die genaue Anordnung anschaulicher Objekte einprägen.

„Mit dem Zusatztest 6a Antonyme Finden soll das ele¬mentare Sprachverständnis prüfen, nämlich inwie¬weit die Testperson die Bedeutung sprachgebun¬dener Begriffe erfasst, indem sie den Begriff des Gegenteils bilden und namentlich beschreiben kann” (S. 14).
Aufgabe: Die Testperson muss zu einem vorgegebenen Wort, eines mit gegenteiliger Bedeutung finden und benennen.

„Der Zusatztest 10a Strukturieren-visumotorisch soll die Fähigkeit erfassen, komplexe (abstrakte) Gestalten in elementare Teilkomponenten zerlegen zu können” (S.15).
Aufgabe: Die Testperson muss vorgegebene geometrische Muster durch das Einzeichnen von Linien, in seine Bestandteile aufteilen.

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service@aid-intelligenztest.at
Univ.-Prof. Dr. Mag. Klaus D. Kubinger